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Nathalie Delon – Leben, Karriere und Vermächtnis einer französischen Filmikone

Nathalie Delon, geboren als Francine Canovas am 1. August 1941 in Oujda, Marokko (damals französisches Protektorat), war eine der schillerndsten Persönlichkeiten des französischen Kinos der 1960er und 1970er Jahre. Sie galt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit, ein Sexsymbol, Model, Schauspielerin, Regisseurin und Schriftstellerin. Mit ihrem Debüt in Le Samouraï (1967) an der Seite ihres damaligen Ehemanns Alain Delon erlangte sie internationalen Ruhm.

Neben ihrer Filmkarriere wurde sie auch durch ihr bewegtes Privatleben, ihre Beziehungen zu berühmten Persönlichkeiten und ihren eigenständigen Weg als Künstlerin bekannt. Ihr Tod am 21. Januar 2021 in Paris an Bauchspeicheldrüsenkrebs markierte das Ende einer Ära, hinterließ jedoch ein bleibendes Vermächtnis in der Filmgeschichte.

Frühes Leben und Aufstieg

Francine Canovas wuchs in Marokko auf und zog später nach Frankreich. Schon früh zog sie Aufmerksamkeit durch ihre natürliche Schönheit und ihre Ausstrahlung auf sich. In Paris begann sie zunächst als Model zu arbeiten, was ihr Türen in die Filmwelt öffnete.

Ihre elegante Erscheinung und ihre rebellische, unabhängige Art machten sie zu einer Muse für Fotografen und Regisseure gleichermaßen. Trotz fehlender formaler Schauspielausbildung überzeugte sie mit einer authentischen Leinwandpräsenz, die sie schnell aus der Masse herausstechen ließ.

Filmkarriere und Erfolge

Durchbruch mit Le Samouraï

Nathalie Delons Leinwanddebüt war gleichzeitig einer der größten Klassiker des französischen Kinos: Le Samouraï (1967) von Jean-Pierre Melville. Hier spielte sie die weibliche Hauptrolle neben Alain Delon, der zu dieser Zeit bereits ein gefeierter Star war. Der Film gilt heute als Meilenstein des Neo-Noir-Genres und verhalf ihr zu internationaler Bekanntheit.

Weitere Filmprojekte

In den folgenden Jahren arbeitete Nathalie Delon in rund 30 Filmen, darunter The Unvanquished (1964), When Eight Bells Toll (1971) und Le Feu aux lèvres (1976). Sie spielte häufig geheimnisvolle, elegante Frauenfiguren, die eine Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit ausstrahlten.

Regiearbeiten

Neben der Schauspielerei wagte sich Nathalie Delon auch hinter die Kamera. Sie führte Regie bei Ils appellent ça un accident (1982) und Sweet Lies (1988). Letzterer wurde in den USA gedreht und zeigte ihre Vielseitigkeit als Filmschaffende.

Nathalie Delon & Romy Schneider – Zwei Frauen, ein Mann

Die Geschichte von Nathalie Delon ist untrennbar mit der von Romy Schneider verbunden – wenn auch auf indirekte Weise. Alain Delon war in den frühen 1960er Jahren mit Romy Schneider verlobt, einem der größten deutschsprachigen Filmstars jener Zeit. Die Trennung kam für viele überraschend: 1964 verließ Alain Romy und heiratete noch im selben Jahr Nathalie.

Trotz dieser turbulenten Vergangenheit entwickelte sich zwischen Romy und Nathalie im späteren Leben Respekt und Verständnis. Nathalie sprach in Interviews offen darüber, dass Romys Präsenz in ihrer Ehe spürbar war, doch sie habe gelernt, ihren eigenen Platz zu finden. Romy und Alain blieben Zeit ihres Lebens eng verbunden, und Nathalie akzeptierte diese besondere Bindung.

Alain Delon und Nathalie Delon – Eine kurze, intensive Ehe

Die Ehe zwischen Alain Delon und Nathalie Delon begann 1964 in den USA, nachdem Alain seine Beziehung zu Romy beendet hatte. Das Paar zog viel mediale Aufmerksamkeit auf sich, nicht zuletzt wegen ihrer Schönheit und ihrem glamourösen Lebensstil.

Am 30. September 1964 kam ihr Sohn Anthony Delon in Los Angeles zur Welt. Die Ehe hielt jedoch nur wenige Jahre – 1968 trennte sich das Paar, 1969 folgte die Scheidung. Trotz der Trennung blieb eine Form der Verbundenheit bestehen, und beide äußerten später gegenseitigen Respekt.

Nathalie Delon Kinder

Nathalie Delon hatte zwei Kinder:

  • Anthony Delon (mit Alain Delon), geboren 1964 – selbst Schauspieler und Unternehmer.
  • Nathalie Barthélémy (aus einer früheren Ehe mit Guy Barthélémy) – weitgehend außerhalb der Öffentlichkeit lebend.

Ihre Rolle als Mutter war Nathalie sehr wichtig. Besonders zu ihrem Sohn Anthony pflegte sie ein enges Verhältnis, und er war bis zu ihrem Tod an ihrer Seite.

Partner: Chris Blackwell

Chris Blackwell
Chris Blackwell

Nach ihrer Ehe mit Alain Delon führte Nathalie Delon eine langjährige Beziehung mit Chris Blackwell, dem Gründer von Island Records. Die Partnerschaft dauerte von 1978 bis 1993 und war geprägt von einer internationalen Jetset-Lebensweise zwischen Frankreich, Jamaika und den USA. Blackwell, der Künstler wie Bob Marley und U2 förderte, unterstützte Nathalie auch bei einigen ihrer künstlerischen Projekte.

Spätere Jahre und Tod

In den 2000er Jahren trat Nathalie Delon nur noch sporadisch in Filmen auf und widmete sich verstärkt dem Schreiben. Sie veröffentlichte Memoiren, in denen sie offen über ihre Beziehungen, Karriere und das Leben in der Öffentlichkeit sprach.

Am 21. Januar 2021 starb Nathalie Delon im Alter von 79 Jahren in Paris an den Folgen von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ihr Sohn Anthony teilte die Nachricht öffentlich und würdigte sie als „elegante, rebellische, und freie Frau“.

Nathalie Delons Vermächtnis

Nathalie Delon hinterlässt ein Erbe, das weit über ihre Filme hinausgeht. Sie war Symbol einer Ära, in der Kino, Mode und persönliche Freiheit eng miteinander verknüpft waren. Ihre Rollen, ihre Haltung und ihr Lebensweg inspirieren bis heute – nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als unabhängige Frau, die ihren eigenen Weg ging.

Wissen Themen erinnert an Nathalie Delon als eine Frau, die sowohl auf der Leinwand als auch im Leben Charisma, Eleganz und Stärke verkörperte.

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