Biografie

Ursula Karusseit: Ein Leben für Bühne und Fernsehen

Wer ist Ursula Karusseit?

Ursula Karusseit zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Schauspielerinnen der ehemaligen DDR und des wiedervereinigten Deutschlands. Mit einer beeindruckenden Bühnenpräsenz, einer tiefgründigen Ausdruckskraft und einem breiten schauspielerischen Repertoire wurde sie zu einer wahren Ikone des deutschen Theaters und Fernsehens. Besonders bekannt wurde sie durch ihre Rolle als Charlotte Gauss in der erfolgreichen ARD-Serie In aller Freundschaft, in der sie über zwei Jahrzehnte das Publikum bewegte.

Doch Ursula Karusseit war weitaus mehr als nur eine Serienfigur. Ihre künstlerische Laufbahn war geprägt von intensiven Theaterrollen, bedeutenden DEFA-Produktionen, mutigen politischen Haltungen und einem Leben, das stets zwischen Bühne, Familie und dem gesellschaftlichen Wandel in Deutschland oszillierte.

Ursula Karusseit: Geburt, Kindheit und frühe Jahre

Geboren wurde Ursula Karusseit am 2. August 1939 in Elbing, einem damals deutschen Gebiet, das heute zur polnischen Stadt Elbląg gehört. Am Ende des Zweiten Weltkriegs floh ihre Familie mit vielen anderen Ostpreußen Richtung Westen. Die Nachkriegszeit war für viele Familien eine Herausforderung – auch für die junge Ursula, die schließlich in Parchim und Gera aufwuchs.

Nach ihrer Schulzeit absolvierte sie zunächst eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete als Stenotypistin, bevor sie ihre Leidenschaft für das Schauspiel entdeckte. 1960 nahm sie das Studium an der renommierten Staatlichen Schauspielschule Berlin-Schöneweide auf – der heutigen Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“.

Der Weg auf die Bühne: Theaterkarriere in der DDR

Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung begann Ursula Karusseit ihre Karriere an der Berliner Volksbühne, einem der bedeutendsten Theaterhäuser der DDR. Dort spielte sie große Klassiker wie Der gute Mensch von Sezuan von Brecht oder Der Drache von Jewgeni Schwarz. Ihre intensive Spielweise und ihr Charisma machten sie schnell zu einem Publikumsliebling.

Ihre Theaterarbeit war eng mit politischem Engagement verknüpft – sie verstand das Theater als moralische Instanz, als Ort der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen. In der DDR wurde sie zur „Schauspielerin des Volkes“, ausgezeichnet und geschätzt für ihre Verdienste um die ostdeutsche Theaterkultur.

Fernsehkarriere und nationale Bekanntheit

1968 gelang ihr der große Durchbruch im Fernsehen mit der Rolle der Gertrud Habersaat in der DEFA-Produktion „Wege übers Land“. Diese sechsteilige Serie war ein Meilenstein in der Fernsehgeschichte der DDR und machte sie über Nacht berühmt.

Nach der Wende eroberte sie auch das westdeutsche Publikum. Ihre bekannteste Rolle spielte sie ab 1998 als resolute Küchenchefin Charlotte Gauss in der Krankenhausserie In aller Freundschaft. Diese Rolle spielte sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2019. Ihre Figur war mütterlich, aber streng, humorvoll und tiefgründig – eine Rolle, die auf sie zugeschnitten schien und Millionen Fernsehzuschauer Woche für Woche begeisterte.

Ursula Karusseit jung: Eine eindrucksvolle Erscheinung

Als junge Schauspielerin beeindruckte Ursula Karusseit nicht nur durch ihr schauspielerisches Talent, sondern auch durch ihr markantes Äußeres: kräftige Gesichtszüge, eine tiefe Stimme und eine Aura, die sowohl Stärke als auch Wärme ausstrahlte. Alte Filmaufnahmen zeigen eine leidenschaftliche Künstlerin, deren Präsenz sowohl auf der Bühne als auch auf dem Bildschirm nicht zu übersehen war.

Ursula Karusseit und ihre Familie

Ehemann und Sohn

Ursula Karusseit war in erster Ehe mit dem renommierten Schweizer Theaterregisseur Benno Besson verheiratet. Aus dieser Ehe stammt ihr Sohn Pierre Besson, der heute ebenfalls als Schauspieler aktiv ist und u. a. in Produktionen wie Tatort, SOKO Leipzig und Alarm für Cobra 11 zu sehen war.

Später heiratete Ursula Karusseit den Beleuchtungstechniker Johannes Wegner, mit dem sie viele Jahre bis zu ihrem Tod zusammenlebte.

Tochter und Familienverbindungen

Auch wenn oft nach der Tochter von Ursula Karusseit gefragt wird, hatte die Schauspielerin keine leibliche Tochter. In der Öffentlichkeit wurde jedoch häufig Katharina Thalbach, eine enge Vertraute der Familie Besson, mit der Karusseit durch ihren Ex-Mann Benno Besson verbunden war, im gleichen Atemzug genannt. Thalbach war Benno Bessons Tochter mit Sabine Thalbach und damit Pierre Bessons Halbschwester.

Ebenso tauchen Namen wie Frieda Besson in Blogs und Foren auf, doch eine direkte familiäre Verbindung zu Ursula Karusseit konnte öffentlich nicht bestätigt werden.

Beziehungen zu anderen Persönlichkeiten

Ursula Karusseit war nicht nur künstlerisch, sondern auch menschlich mit vielen großen Namen des Theaters und Fernsehens verbunden. Ihre enge Verbindung zu Benno Besson führte sie in ein internationales Künstlernetzwerk. Über Pierre Besson war sie auch mit jüngeren Künstlergenerationen verbunden.

Der Name Thalbach steht ebenfalls in engem Zusammenhang mit ihrer Biografie. Katharina Thalbach, selbst eine gefeierte Schauspielerin, gehörte wie Karusseit zur Riege der prominenten ostdeutschen Theaterschaffenden, die auch nach der Wende ihren künstlerischen Weg fortsetzten.

Ursula Karusseit Todesursache und Traueranzeige

Am 1. Februar 2019 verstarb Ursula Karusseit im Alter von 79 Jahren in Berlin. Die offizielle Todesursache war ein Herzleiden, das sie zuvor bereits mehrfach beeinträchtigt hatte.

Ihr Tod löste in der deutschen Kulturszene große Trauer aus. Über 300 Gäste nahmen an der Trauerfeier auf dem Friedhof Baumschulenweg teil. Kollegen, Freunde und Fans gedachten einer Frau, die das deutsche Fernsehen mitgeprägt hatte. Die Traueranzeige war schlicht und würdevoll, ganz im Sinne der Schauspielerin, die sich nie in den Vordergrund drängte, sondern stets für ihre Arbeit stand.

Vermächtnis und kulturelle Bedeutung

Ursula Karusseit war eine Ausnahmekünstlerin, die sich nie verbiegen ließ. Ihre Karriere steht exemplarisch für eine Generation von Schauspielerinnen, die zwischen zwei politischen Systemen lebten und arbeiteten – und die dabei ihre Integrität bewahrten. Sie war eine Brückenfigur zwischen Ost und West, zwischen klassischem Theater und moderner Fernsehunterhaltung.

Ob als Bühnenlegende in Brecht-Inszenierungen oder als Serienliebling in der ARD – ihre Kunst war stets geprägt von Tiefe, Ernsthaftigkeit und Menschlichkeit. Sie wird als eine der prägendsten Figuren des deutschsprachigen Schauspiels in Erinnerung bleiben.

Fazit

Das Leben von Ursula Karusseit war facettenreich, bewegend und beispielhaft für viele Künstlerinnen ihrer Generation. Sie hinterlässt nicht nur zahlreiche Rollen auf Bühne und Leinwand, sondern auch ein bleibendes Andenken in den Herzen ihres Publikums. Mit ihrer Rolle in „In aller Freundschaft“ hat sie sich ein Denkmal gesetzt, das noch viele Jahre nachhallen wird.

Dieser Artikel wurde mit großer Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt von Pierre Besson – Karriere und Privates des SOKO-Köln-Stars – deinem Blog für bedeutende Persönlichkeiten, Kultur und Geschichte.

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